Die Krallen vom Hund zu schneiden ist eine normale, regelmäßige Aufgabe jedes Hundehalters. Dies ist völlig normal. Manche behaupten, dass die Krallen nur zu lang werden, wenn der Hund nicht genügend Auslauf hat. Das ist falsch. Erstens, wächst jede Hundekralle unterschiedlich stark, sodass man bei einigen Tieren gar nicht drumherum kommt sie kürzen zu müssen. Zweitens, läuft man meistens in Parks oder Wäldern, wo der Untergrund sowieso sehr weich ist. Dort ist die Abnutzung der Krallen also gar nicht gegeben – egal, wie lange man läuft.
Krallen schneiden bei jedem Hund?
Wie bereits erwähnt, kommt es auf den Untergrund an. Asphalt nutzt naturgemäß mehr von der Kralle ab, als weicher Waldboden. Allerdings spielen auch andere Faktoren eine Rolle.
So haben unterschiedliche Hunde und Hunderassen auch eine unterschiedliche Horn-Qualität. Es ist so, dass es allein dadurch sein kann, dass man dem einen Hund die Krallen schneiden muss und dem anderen gar nicht. Ein Beispiel wäre hier der Schäferhund, der in der Regel sehr starkes Horn hat, das von Natur aus nicht abgenutzt wird.
Außerdem spielt das Gewicht des Hundes eine entscheidende Rolle. Ist das Gewicht niedrig, wie beim Chihuahua, dann ist natürlich beim Laufen auch weniger Gewicht auf den Krallen. Logischerweise muss auch hier der Hundebesitzer nachhelfen und die Krallen selber kürzen.
Lange Krallen erkennen
Wie lang ist normal und wann sind die Krallen zu lang? Hier gibt es einige Tipps und Hinweise, an denen Sie sich orientieren können.
Normalerweise berühren Krallen den Boden nicht, wenn der Hund steht. Es ist immer ein kleiner Abstand vorhanden. Ist dies nicht der Fall, entsteht beim Laufen und Abrollen der Pfote Druck auf den vorderen Knochen im Pfötchen, weil die überlangen Krallen viel zu weit nach hinten gedrückt werden.
Sie sollten also regelmäßig die Krallenlänge Ihres Hundes überprüfen und bei Bedarf schneiden. Sind sie nämlich zu lang, kann es sich sogar auf den gesamten Bewegungsapparats des Hundes auswirken. Außerdem können Krankheiten wie Arthrose in den Zehen entstehen.
Aber nicht nur im Stand erkennen Sie zu lange Krallen. Sie sind ebenfalls sehr stark gebogen und drehen sich nach unten oder seitlich hinweg. Die Kralle kann sich schließlich sogar in den eigenen Fußballen des Hundes bohren, was Entzündungen und Schmerzen verursacht.
Wenn sich der Fuß bereits entzündet hat, sollten Sie natürlich sofort einen Tierarzt aufsuchen!
Krallen kürzen lassen
Hunden die Krallen selber zu schneiden ist relativ einfach. Gerade, weil sie lernfähig sind und man es ihnen leicht beibringen kann. Fast jeder Hundebesitzer macht es auch selber. Trauen Sie es sich allerdings nicht zu oder möchten es aus einem anderen Grund nicht selber machen, dann müssen Sie zum Tierarzt gehen.
Krallen kürzen beim Tierarzt: Kosten
Das Krallenkürzen selber dauert gar nicht lange. Je nach Hund sind es mal ein paar Minuten mehr oder weniger. Auch die Kosten sind von der Bundestierärztekammer geregelt. Laut der Gebührenordnung für Tierärzte kostet es zwischen ca. 6 € bis ca. 19 € die Krallen aller Pfoten des Hundes zu kürzen. Der Tierarzt kann hier selber entscheiden, welchen Betrag er nimmt. Meist kommt es darauf an, wie schwierig das Kürzen war und wie lange es gedauert hat. Beachten Sie, dass auf diesen Betrag noch 19 % Mehrwertsteuer hinzukommen.
Am besten ist es, dass Sie den Tierarzt anrufen und nach den Preisen fragen. Vergleichen lohnt sich hier.
Krallen selber kürzen
Um sich den regelmäßigen Gang zum Tierarzt nur zum Krallenschneiden zu sparen – und auch den Geldbeutel zu schonen – sollten Sie die Krallen selber schneiden.
Alles, was Sie brauchen, ist eine ruhige Hand und ein gutes Werkzeug. Gehen Sie beim Schneiden immer sorgfältig und vorsichtig vor. Geben Sie auf das „Leben“ innerhalb der Krallen Acht. Dieses besteht aus Blutgefäßen und Nerven und fängt stark an zu bluten, wenn Sie es treffen.
Welches Werkzeug zum Krallenschneiden?
Es gibt zahlreiche Mittel, um dem Hund die Krallen zu schneiden. Es gibt Krallenscheren, Krallenfeilen, Krallenknipser (ähnlich dem Nagelknipser), elektrische Krallenschleifer und sogar Guillotine-Krallenscheren. Aber was ist der Unterschied und welche sollte man nehmen?
Im Prinzip ist es beim Hund völlig egal, welches Werkzeug Sie wählen. Nehmen Sie einfach das, was Ihnen am besten liegt und was am unkompliziertesten bei Ihrem Hund einzusetzen ist. Nur reguläre Nagelscheren oder gar Haushaltsscheren dürfen Sie nicht benutzen! Diese können Verletzungen hervorrufen, da sie die Kralle stark zusammendrücken und somit quetschen.
Die Krallenschere
Die Krallenschere ist eines der beliebtesten Werkzeuge. Durch die Form umschließt sie die Kralle und übt so gleichmäßigen Druck von jeder Seite aus. Ein Quetschen wie bei normalen Scheren ist hier nicht möglich.
Je nach Hund gibt es sie in jeder erdenklichen Größe. Bei einem kleinen Hund sollten Sie also auch eine kleine Krallenschere* wählen. Die mittelgroße Krallenschere* und die große Krallenschere* ist dann bei größeren Hunden sinnvoll.
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Eine gute Krallenfeile* hat den Vorteil, dass es hier in dem Moment, wenn die Kralle abgeschnitten wird, kein Erschreckungsmoment für den Hund, gibt. Anders als bei Scheren, müssen Sie hier mit der anderen Hand aber die Kralle bis vornehin festhalten. Andernfalls bewegt sie sich zu sehr hin und her beim Feilen. Geeignet sind sie für alle Hunde, die eher schreckhaft gegenüber Krallenscheren sind. Bei sehr kleinen Hunden sollten Sie aber eher zu dieser greifen, weil es schwierig sein kann, solche kleinen Krallen zu feilen.
Oder Sie nehmen einen speziellen Krallenknipser*. Dieser ist ähnlich den normalen Nagelknipsern, wie wir sie kennen. Probieren Sie es einfach aus. Manchen Hundehaltern gefallen Knipser besser als Scheren oder Feilen.
Krallenguillotinen – oder auch Guillotine-Krallenscheren* genannt – sind eher selten in Benutzung, obwohl sie sehr wirkungsvoll sind! Die Wenigsten kennen sie überhaupt. Sie hat ein kleines Loch, durch das die Kralle gesteckt wird. Natürlich nur das Stück, was abgeschnitten werden soll! Dann presst man die Krallenguillotine zusammen und die Schneide schneidet alles ab, was durch das Loch übersteht. Ähnlich wie bei einer richtigen Guillotine.
Der elektrische Krallenschleifer
Eine gar nicht so alte Erfindung ist der elektrische Krallenschleifer* für Hunde und Katzen. Er ist ähnlich einem Dremel. Die rotierende Schleifscheibe am vorderen Ende wird einfach an die Kralle gehalten und sie wird somit schonend gekürzt.
Dadurch, dass hier nur um feine Schichten gekürzt wird, können Sie sich langsam an die richtige Länge herantasten. Ideal also für Anfänger, ängstliche Hunde und Krallen mit stark ausgeprägten Blutgefäßen.
Zu beachten ist aber, dass Sie nie länger als 4 Sekunden am Stück schleifen! Ansonsten wird das Horn zu heiß. Also immer ein paar Sekunden halten und dann direkt zur nächsten Kralle. Nach kurzer Zeit ist das Horn wieder abgekühlt und Sie können es wieder bearbeiten.
Im Idealfall hat der elektrische Krallenschleifer kein Kabel, sondern einen Akku. An jedem Ort ist so die Krallenpflege möglich. Außerdem wäre es praktisch, wenn er über regelbare Geschwindigkeitsstufen verfügt. Das ist aber kein Muss.
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- SCHRITTLOSE GESCHWINDIGKEITSREGELUNG: Anders als die Zwei-Gang-Geschwindigkeit sind unsere Hundenagelschneider mit einer stufenlosen Geschwindigkeitsregelung ausgestattet. Sie können die am besten geeignete Geschwindigkeit für das Schleifen des Nagels entsprechend der Härte des Nagels einstellen. Mit mehr Geschwindigkeitsoptionen können Sie die Nägel von Hunden und Kleintieren sicher und effizient schneiden.
- MARKENMOTOR & LEISTUNGSFÄHIGER UND RUHIGER: Ausschließlich bei Verwendung eines hochwertigen Motors wird das Drehmoment auf 40 dB geregelt, während das Drehmoment erhöht wird, und es kann sogar das Metall polieren. Lassen Sie den Welpen und die kleinen Tiere nicht mehr durch den Lärm gestört werden, die Nagelpflege großer Rassen ist nicht mehr anstrengend.
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Nachdem Sie also Ihr Werkzeug zum Krallenschneiden haben, kommen wir zur Anleitung. Zunächst sollten Sie eine Position suchen, die dem Hund gefällt. Dies kann z.B. im Liegen sein oder im Stehen. Hierbei gibt es eigentlich keine Regeln zu beachten. Jeder Hund fühlt sich in einer anderen Position am wohlsten. Hauptsache ist, dass die Verletzungsgefahr minimiert wird. D.h., dass er nicht zappelt oder auf einmal aufspringt, während Sie schneiden.
Den Hund daran gewöhnen
Bevor Sie überhaupt mit dem Kürzen anfangen, sollten Sie Ihren Hund erstmal daran gewöhnen. Hier kommt es natürlich auf den Charakter Ihres Hundes an. Manche sind eher ängstlich und manche sehr aufgeschlossen und robust.
Nachdem Sie also die perfekte Position gefunden haben, gewöhnen Sie ihn daran still zu halten. Nehmen Sie außerdem das Pfötchen in die Hand und berühren es. Jedes Mal kann er hierfür z.B. mit einem Leckerchen belohnt werden.
Ziel ist es, dass sich der Hund daran gewöhnt. Er soll erstens ruhig und gelassen bleiben. Zweitens, sollten Sie sein Pfötchen nehmen können, ohne dass er sich wehrt.
Es kann durchaus sein, dass manche Hunde kitzelig sind. Gerade, wenn die Haare zwischen den Ballen relativ lang sind. Dann nehmen Sie das Pfötchen beherzt und nicht zu sanft.
Wenn das alles geschafft ist, fangen Sie an die erste Kralle zu bearbeiten. Anfangs wirklich nur eine Kralle und nicht mehr. Immer an die Belohnung denken. Später können es dann schon mehr Krallen sein.
Wie weit schneiden?
Es gibt keine pauschale Länge. Es kommt immer auf die jeweilige Kralle an. Generell gilt aber zu beachten, dass Sie nicht in das Leben hineinschneiden. Dieses sind die Blutgefäße und Nervenenden und dürfen natürlich nicht verletzt werden. Bei hellen Krallen können Sie dies leicht erkennen, da es in einer rosa Farbe schimmert.
Sind die Krallen jedoch dunkel, müssen Sie eine LED-Taschenlampe* zur Hilfe nehmen. Diese wird so hinter die Kralle gehalten, dass Sie die Blutgefäße erkennen können. Meist ist dies allerdings nicht nötig, wenn Sie einfach nicht zu viel abschneiden. Mit der Zeit bekommt man ein Gefühl für die Länge.
Tipp: Da das Leben bei allen Krallen gleich ausgeprägt ist, orientieren Sie sich einfach an der hellsten Kralle.
Der Schnitt
Der Schnitt an sich muss angesetzt und dann zügig durchgeführt werden. So kann der Hund seine Pfote nicht plötzlich wegziehen, um sich dann evtl. zu verletzen. Beachten Sie dabei folgende Abbildung:
Der Winkel des Schnitts sollte ungefähr wie auf der Abbildung aussehen. Die Kralle muss so geschnitten werden, dass möglichst eine parallele Fläche zum Boden entsteht.
Vergessen Sie nicht vorne die Daumenkrallen und hinten die Wolfskrallen zu kürzen! Diese werden gerne vergessen. Aber nicht jeder Hund hat sie.
Die Kralle blutet
Sollten Sie doch zu viel abgeschnitten haben und es fängt an zu bluten, bewahren Sie Ruhe. Es sieht schlimmer aus, als es ist. Machen Sie Folgendes:
- Desinfizieren Sie die Kralle als erstes. Dazu können Sie Betaisodona-Lösung* nehmen. Falls die Blutung wider Erwarten nicht aufhört, sollten Sie noch einen Blutungsstiller für Tiere* nehmen.
- Lassen Sie den Hund in nächster Zeit erst mal in Ruhe. Die restlichen Krallen sollten besser einen Tag später gekürzt werden, damit er nicht in Panik gerät.
- Achten Sie auf sauberen Untergrund. Durch die offene Wunde könnten sonst Bakterien hineinkommen. Verwenden könnten Sie auch ein Sprühpflaster*.